Babys und Kleinkinder haben einen sehr sensiblen Geruchssinn. Sie nehmen Gerüche war, die wir als Erwachsene kaum riechen. Sogar Mama und Papa können Babys am Geruch erkennen und oft wirkt schon ein Tuch oder Kleidungsstück beruhigend, wenn es nach den Eltern riecht. Somit ist es auch wichtig beim Einsatz von ätherischen Ölen in diesem Altersbereich spezielle Besonderheiten zu beachten.
Die wichtigste Grundvoraussetzung ist eine einwandfreie Qualität der Öle. Für Kinder sollten nur naturbelassene Öle zum Einsatz kommen. Diese sind 100% naturrein und werden direkt aus der Pflanze gewonnen. Dazu ist bestes Saatgut und Bio-Pflanzenqualität eine Grundvoraussetzung. Diese Öle enthalten keine chemischen Zusätze oder Alkohole.
Traditionell wurden bestimmte Anwendungsgebiete für ätherische Öle bevorzugt. Neue Forschungen bringen ein besseres Verständnis für die Anwendung der Öle. Heute werden sie für aromatische, äußere und innere Anwendungen eingesetzt. Führt man die Verwendung ordnungsgemäß durch, sind alle Anwendungsmethoden sicher.
Ätherische Öle können im Ultraschall-Vernebler angewendet werden. Hierbei werden die Öle nicht erhitzt und die therapeutische Wirkung der Inhaltsstoffe bleibt erhalten. Sie können in der Hand verrieben werden und danach eingeatmet werden oder man kann sie zum Inhalieren mit heißem Wasser nutzen. Sie können auch als Wickel oder als Wasch bzw. Badezusatz zum Einsatz kommen. Bei einem Einsatz im Kleinkindalter muss man sich genau auskennen, damit keine unerwünschten Nebenwirkungen auftreten.
Mit entsprechender Vorsicht können ätherische Öle eine gute Alternative zu herkömmlichen Mitteln sein. Auch in Apotheken kann man mittlerweile Ölmischungen für Kinder erwerben. Sie enthalten für Babys ab sechs Monaten und Kleinkinder bis ca. zum dritten Lebensjahr nur 0,5% ätherische Öle.
Ich stelle euch heute mal zwei Öle vor, die gern auch schon im Kindesalter zum Einsatz kommen:
Lavendel
als ätherisches Öl: L.angustifolia = Echter Lavendel
(Es gibt noch viele verschiedene Lavendelarten, aber ich beziehe mich nur auf den sogenannten Echten Lavendel)
Ähnlich wie beim grünen Tee besitzt Lavendel eine ausgleichende Wirkung. Durch seine entspannende Wirkung kann mentaler Stress reduziert werden. Für Babys ab sechs Monaten die viel Unruhe beim Schlafen/Einschlafen zeigen können 1-2 Tropfen auf einen Duftstein gegeben werden, der dann vor dem Einschlafen im Kinderzimmer aufgestellt wird.
Lavendel kommt auch in kosmetischen Produkten zur Behandlung von Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und Milchschorf sowie bei Verbrennungen und Sonnenbrand zum Einsatz. Auch bei einer Entspannungs-Fußmassage kann Lavendelöl verwendet werden, welches dann mit anderen Pflegeölen vermischt wird.
Echter Lavendel wird leider oft mit synthetischem Linalool oder Lavandin vermengt. Diese minderwertigen Lavendelöle sind nicht für Kinder geeignet!!
Karottensamenöl
Daucus carota
Karottensamenöl ist eines der vielfältigsten Hautöle. Dieses Öl hat eine lange Tradition und kam schon im Mittelalter zur Anwendung. Dem Öl wird eine Wirkung zugeschrieben, die das Immunsystem der Haut stärken soll. Es gibt Berichte darüber, dass in der Aromatherapie das Karottensamenöl zur Steigerung der Muttermilchproduktion angewendet wurde.
Heute kommt es bei natürlichen Sonnenschutzmitteln in Kombination mit Kokosöl oder Sheabutter zur Anwendung. Andere verwenden einige Tropfen als Zusatz für ein hautpflegendes Vollbad aus Meersalz, Honig und Sahne.
Ätherische Öle sollten immer fest verschlossen, lichtgeschützt, kühl und außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Die Anwendungsregeln des Herstellers sind immer zu beachten. Eine Nutzung im persönlichen Bereich kann jeder selbst entscheiden, therapieren dürfen nur Ärzte oder Heilpraktiker.
Auf vielen Blogs und Seiten von Hebammen findet ihr auch unterschiedliche Anwendungsempfehlungen für ätherische Öle. Wer sich dafür interessiert kann da gern ein bisschen stöbern.
Eure Manuela