Den Spruch vom heutigen Titelbild habe ich auf einer Fotokarte beim Einkaufen entdeckt. Da ich auch schon einen langen Tag hinter mir hatte und zu Hause eigentlich auch noch nichts erledigt war, fühlte ich mich von dieser Karte angezogen. Ich legte sie in meinen Einkaufskorb und zu Hause stellte ich sie gleich für alle gut sichtbar auf unser Küchenbord. Anstatt wie sonst so oft einfach weiterzumachen, kochte ich mir einen Tee und machte es mir mit einer Zeitschrift eine halbe Stunde gemütlich.
"Zu entscheiden, was man tut ist so wichtig wie zu entscheiden, was man nicht tut." Das wusste auch schon Apple Gründer Steve Jobs.
Viele von euch kennen das sicher auch. Oft quetschen wir in einen 24 Stunden Tag so viele Vorhaben, daß sie unmöglich zu bewältigen sind. Besonders wir Mütter neigen dazu, die Pflichten auf jeden Fall zu erledigen und das Angenehme oder die Zeit für uns wird schnell verschoben. Vor allem in Familien stehen die Bedürfnisse und Hobbys der Kinder an erster Stelle. Das Fußballtraining oder die Tanzstunde der Kinder wird nicht in einem vollen Tagesplan gestrichen, die eigene Kaffeepause oder Sportstunde fällt aber aus Zeitnot aus. Oft sind wir dann innerlich enttäuscht und haben schnell das Gefühl, daß wir immer zu kurz kommen.
Kennt ihr das auch? Dann sind hier ein paar Tips, um ein Zeitfenster für eigene Bedürfnisse zu schaffen:
Für den organisierten und peniblen Typ unter euch kann es sinnvoll sein, den eigenen Tagesplan mal kritisch unter die Lupe zu nehmen.
Was muss unbedingt sein und was nicht? Welche Aufgabe von meiner Liste kann von meinem Partner erledigt werden? Muss ich zum Beispiel wirklich jede Woche die ganze Wohnung putzen oder reicht es aus, wenn ich kurz durchsauge und nur aller 14 Tage zusätzlich alles durchwische? Mit einem kritischen Blick findet sich gewiss bei jedem von euch ein kleines Einsparpotenzial. Die frei gewordene halbe Stunde reserviert ihr gleich für euch. Diese Zeit reicht für viele schöne Dinge: ein entspanntes Bad, eine kleine Laufeinheit, ein gutes Buch usw.
Für den eher verplanten Typ unter euch, der gern Dinge immer auf den letzten Drücker erledigt, wäre eine Tagesplanung sinnvoll. So entsteht nämlich weniger Stress und die Lücke für euch kann fest mit eingeplant werden. So wird die eigene Pilatesstunde oder der Friseurtermin ohne Kind gleich fest mit eingetragen. Eurer Partner kann sich so auch verbindlich darauf einstellen, daß er die Kinderbetreuung in dieser Zeit übernehmen muss.
Auch als Paar solltet ihr euch immer wieder mal zusammensetzen und über eure Aufgabenverteilung sprechen. Gerade bei Familien mit kleinen Kindern, wo ein Partner die Rolle der Hausfrau, des Hausmannes übernimmt, fühlt sich in verschiedenen Lebensphasen meist einer benachteiligt. Seht eure Aufgabenverteilung nicht als in Stein gemeißelt an, sondern trefft immer wieder neue Absprachen. Wenn jeder von euch ein wenig Zeit für sich hat, dann wird eure Paar- und Familienzeit davon profitieren.
Besonders für Mütter mit kleinen Kindern ist es oft schwer, zu Hause mal fünf Minuten durchzuschnaufen, da die Kleinen ständig engen Kontakt zur Mama haben möchten. Sagt eurem Partner, wenn ihr dringend eine Auszeit braucht, er merkt es einfach oft nicht von selbst. Gebt ab und habt Vertrauen, euer Partner kommt auch ohne euch zurecht.
Setzt euch also bei der Tagesplanung nicht an die letzte Stelle, denn dann werdet ihr auf Dauer unzufrieden werden. Betrachtet euren Tagesplan wirklich mal unter diesem Blickwinkel und nutzt frei gewordene Ressourcen für euch. Für euer Familienleben und die Partnerschaft sind "zwei Gurkenscheiben auf den Augen" für alle wertvoller, als um 23:00 Uhr noch die Wohnung zu wischen.
Einen schönen Sonntag eure Manuela.