Ist es wirklich wichtig und sinnvoll bei der Ernährung von Babys und Kleinkindern auf Bioprodukte zu setzen? Ich werde in meinen Kursen immer wieder zu meiner Meinung dazu gefragt. So habe ich mir diese Woche mal ein paar Gedanken gemacht, warum ich davon überzeugt bin, dass Bio oder ökologische regionale Produkte auf jeden Fall die bessere Wahl sind.
Je kleiner Kinder sind, umso empfindlicher reagieren sie auf Schadstoffe. Ihr Organismus ist noch nicht so gut in der Lage schädliche Stoffe abzubauen. Bio-Obst und Gemüse enthält eine viel geringere Menge an Pflanzenschutzmitteln, als aus konventionellem Anbau. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass in Biogemüse und Obst auch mehr Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten sind.
Lebensmittel aus biologischer Erzeugung schmecken auch natürlicher und liefern weit mehr an Nähr- und Vitalstoffen. In der konventionellen Landwirtschaft werden häufig chemische Stoffe verwendet, die Schädlinge abhalten und das Wachstum beschleunigen sollen. Diese bleiben dann in den Früchten und Knollen zurück und wir essen sie mit.
Muss es immer Bio sein? Meiner Meinung nach ist Bio nicht immer automatisch besser. Damit auf einem Produkt das Bio-Label klebt, ist ein aufwendiger Zertifizierungsprozeß notwendig, der teilweise mit hohen Kosten verbunden ist. Viele lokale Bauern scheuen diesen Aufwand, obwohl sie ihre Produkte biologisch herstellen. Wenn du also kleinere Erzeuger in deiner Umgebung hast, suche den Dialog und finde heraus, unter welchen Bedingungen Lebensmittel in deinem Umfeld angebaut werden. Es lohnt sich immer saisonale und regionale Ware zu bevorzugen. Ein Apfel zur Erntezeit zwischen August und Oktober wird vom Bauernhof oder von der Streuobstwiese nebenan mehr Vitamin C enthalten, als wenn er aus Südafrika zu uns eingeflogen wird. Ich bin bisher immer gut damit gefahren, wenn ich direkt nachfrage, ob das Obst und Gemüse für die Zubereitung von Babynahrung geeignet ist.
Letztendlich musst du immer selbst entscheiden, worauf du Wert legst. Ist es für dich das BIO-Siegel, dann greife am besten zu Produkten die mindestens das Eu-Bio-Siegel haben. Möchtest du regionale Anbieter unterstützen und bevorzugst du kurze Transportwege, dann entscheide dich für das Produkt aus der Region.
Auch beim Fleisch solltest du zu Fleisch von Weidetieren aus biologischer Haltung greifen. Es liefert mehr ungesättigte Fettsäuren. Die Tiere werden auch nicht mit Wachstumsbeschleunigern, Hormonen und Antibiotika behandelt. Beim Kauf von biologischen Fleischwaren gibst du den Kindern auch ein Beispiel für umweltbewusstes Verhalten. Da der Preis dafür meist wesentlich höher liegt, kannst du einfach die Kaufmenge reduzieren. Wenn nur ein bis zwei mal die Woche hochwertiges Fleisch auf den Teller kommt, wird dein Geldbeutel nicht überstrapaziert. Kinderärzten zufolge sollte der Hauptspeiseplan unserer Kinder eh aus Obst, Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukten bestehen.
Vielleicht habe ich euch ein wenig zum Nachdenken über dieses Thema angeregt.
Eure Manuela